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Wer war Adolph Kolping?

Kolpingsfamilie • 17. August 2022
Sein Leben - Chronik des Gesellenvaters

„Froh und glücklich machen, trösten und erfreuen ist im Grunde doch das Glücklichste und Beste, was der Mensch auf dieser Welt ausrichten kann.“
- Adolph Kolping



1813 bis 1837


Adolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln geboren. Kolping wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Trotz der Härte des Lebens umsorgten Kolpings Eltern ihre fünf Kinder liebevoll in der christlichen Tradition. Kolping besuchte die Dorfschule und begann mit 13 Jahren seine Lehre beim örtlichen Schuhmachermeister Meuser. Nach der Gesellenprüfung übte Kolping seinen Beruf insgesamt zehn Jahre lang aus. Kolping erlebte den Zusammenbruch der Zünfte. Diente früher die Wanderschaft der fachlichen Qualifikation der Gesellen, so mussten sie nun jahrelang von einem Ort zum anderen umherziehen, um in der Ferne eine Anstellung zu finden. Kolping ging auch auf Wanderschaft und lernte dabei das Elend der wandernden Gesellen kennen.


1837 bis 1845: Gymnasium, Theologiestudium, Priesterweihe


Adolph Kolping wollte sich weiterbilden und Priester werden. Pfarrer Lauffs und dessen Nachfolger, Vikar Wollersheim, unterstützten ihn. Mit 24 Jahren besuchte Kolping das Kölner Marzellengymnasium und bestand 1841 das Abitur. Dann hatte er Glück: Er erhielt von Maria Helena Meller, der Tochter eines Gutbesitzers aus der Nähe von Kerpen, ein Stipendium für ein Theologiestudium und begann dies in München. 1842 wechselte er an die Universität Bonn und beendete zwei Jahre später erfolgreich sein Studium. Nach dem anschließenden Besuch des Kölner Priesterseminars empfing er am 13. April 1845 in der Kölner Minoritenkirche die Priesterweihe.


1845 bis 1849: Kolpings Kehrtwende - Kaplan in Elberfeld


Adolph Kolping trat nach der Priesterweihe mit knapp 32 Jahren seine erste Stelle als Kaplan und Religionslehrer in Elberfeld an. Elberfeld war ein Sinnbild der industriellen Revolution. Fabriken und verarmte Arbeiter prägten das Stadtbild. In der St. Laurentius Kirche lernte Kolping den Lehrer Johann Gregor Breuer kennen. Diesem war es gelungen, meist junge Handwerker aus der Gemeinde in einem Chor, später in dem am 6. November 1846 gegründeten "Katholischen Jünglingsverein zu Elberfeld", zusammenzubringen. Kolping war begeistert, denn er sah darin ein geeignetes Mittel zur Bewältigung der sozialen Probleme, und so engagierte er sich immer mehr in dem Verein. Kolping war beseelt von der Idee, in anderen Orten Gesellenvereine zu gründen und den jungen Handwerkern eine Zufluchtsstätte zu gewähren.


1849 bis 1865: Kolping - der Gesellenvater


Adolph Kolping ließ sich im April 1849 als Domvikar nach Köln versetzen. Kurze Zeit später, am 6. Mai 1849, gründete er den Kölner Gesellenverein. Vorbild war das Elberfelder Modell. Der Verein erfuhr regen Zulauf, und die wandernden Gesellen trugen die Vereinsidee von Kolping in die Welt hinaus. Auch Kolpings publizistische Tätigkeiten und die Katholikentage nutzte Kolping zur Mobilisierung seiner Vereinsidee. Kolpings letzter öffentlicher Auftritt war am 17. September 1865 bei der Einweihung des erweiterten Kölner Gesellenhospitiums. Am 4. Dezember 1865 starb Kolping. Er wurde auf dem Kölner Melatenfriedhof beerdigt und später in der Minoritenkirche beigesetzt.


Adolph Kolping als Publizist


Adolph Kolping schrieb bereits in seiner Gesellenzeit Gedichte und war auch während seiner Studienzeit gelegentlich journalistisch tätig. Als Kaplan in Elberfeld verfasste er die programmatische Schrift „Der Gesellenverein“, und 1852 folgte aus aktuellem Anlass die zweite Schrift „Für ein Gesellenhospitium“. Mit der Übernahme der Redaktion des „Rheinischen Kirchenblatt“ publizierte er seit 1850 regelmäßig. 1854 gab Kolping im Dumont-Verlag einen „Kalender für das katholische Volk“ heraus, der Kolping den Ruf eines Volksschriftstellers einbrachte. Noch im gleichen Jahr gründete Kolping eine eigene Zeitschrift, die "Rheinischen Volksblätter für Volk, Familie und Handwerk". Sie avancierte zu einer der erfolgreichsten katholischen Presseorgane seiner Zeit. Noch im 1863 gab er die Führungszeitschrift "Mittheilungen für die Vorsteher der Katholischen Gesellenvereine" heraus.


Seliger Adolph Kolping


Der Erzbischof von Köln, Karl Joseph Kardinal Schulte, eröffnete am 21. März 1934 formell den Seligsprechungsprozess für Adolph Kolping. Es dauerte allerdings noch über ein halbes Jahrhundert bis Kolping vom Papst Johannes Paul II. am 27. Oktober 1991 selig gesprochen wurde.

 

Bis zu Adolph Kolpings Tod gab es bereits 420 Gesellenvereine. Mittlerweile ist das internationale Kolpingwerk in 61 Ländern der Erde vertreten und hat rund 450.000 Mitglieder die in 5.800 Kolpingfamilien weltweit organisiert sind.


Die 12 Leitsätze Adolph Kolpings


Wir laden ein und machen Mut zur Gemeinschaft.

Wir handeln im Auftrag Jesu Christi.

Wir nehmen uns Adolph Kolping zum Vorbild.

Wir sind in der Kirche zu Hause.

Wir sind eine generationenübergreifende familienhafte Gemeinschaft.

Wir prägen als katholischer Sozialverband die Gesellschaft mit.

Wir begleiten Menschen in ihrer persönlichen und beruflichen Bildung.

Wir eröffnen Perspektiven für junge Menschen.

Wir vertreten ein christliches Arbeitsverständnis.

Wir verstehen uns als Anwalt für Familie.

Wir spannen ein weltweites Netz der Partnerschaft.

Wir leben verantwortlich und handeln solidarisch.

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